Sa, 11:00 | Katrin Draxl, Vortrag: Resonanz in der Personzentrierten Theorie und Praxis
Der Begriff Resonanz ist spätestens seit Rosas gleichnamigem Buch in unseren allgemeinen Wortschatz übergegangen und findet großflächig Verwendung. In einer spezifischeren Bedeutung in Bezug auf das therapeutische und hier personzentrierte Arbeiten kennen wir den Begriff seit Wolfgang W. Keil und der hermeneutischen Empathie. Im Beitrag möchte ich einige Überlegungen zum Begriff der Resonanz in Bezug auf den personzentrierten Ansatz teilen.
Zunächst wird es darum gehen, Resonanz als Phänomen greifbarer zu machen, um den Begriff dann in seiner Bedeutung für die Selbstkonzeptentwicklung und Selbstaktualisierung verorten zu können. Hier werde ich Bezug nehmen auf Joachim Bauers Überlegungen zur Entwicklung des Selbst und einen Exkurs machen zur Empathie-Entwicklung nach den Binders.
Hilfreich für die Anwendung im Personzentrierten Arbeiten scheinen mir die beiden Aspekte des Mitschwingens – also Resonanz im Dienst der Empathie, des Als-ob – und der Eigentätigkeit – Resonanz im Dienst der Echtheit, des Dialogischen. Einige theoretische Konzepte wie Keils Hermeneutische Empathie, Schmids Unterscheidungen von Resonanz u.a. möchte ich hinsichtlich dieser beiden Aspekte referieren.
In einem zweiten Teil möchte ich einen Blick in die Praxis tun und mich der Frage zuwenden, was hilft uns, Resonanzen im Arbeitsprozess als solche zu erkennen?
Welche Rolle spielt dabei unsere Achtsamkeit in Zusammenhang mit unserer leiblichen Präsenz, oder auch unser Störungswissen. Wie können förderliche und hinderliche Faktoren in der Wahrnehmung oder Kommunikation von Resonanzen aussehen, seien es gesellschaftspolitische oder technologiedeterminierte Aspekte.
MMag.a Katrin Draxl
Katrin Draxl ist Kunsthistorikerin, Psychologin und personzentrierte Psychotherapeutin in freier Praxis in 1030 Wien. Seit bald zehn Jahren Lehrtherapeutin beim FORUM – Personzentrierte Psychotherapie, Ausbildung und Praxis und aktuell Ausbildungsleiterin. Parallel Weiterbildung in traumazentrierter Psychotherapie im ZAP. Arbeits- und Interessensschwerpunkte liegen in der Psychosomatik, hier besonders Essstörungen, weiters in Bindungstheorie, Traumatologie.
